In diesem Beitrag geht es nicht um Bilderbücher oder Fotobände, sondern um die Verwendung von Bildern in Romanen. Denn abseits vom Cover und einem Autorenfoto kann man noch einiges mehr in sein eigenes Werk einfügen.
Das gilt natürlich besonders für Fantasy und Science-Fiction. Aber auch für alle weiteren Genres, die von einer Illustration von besonderen Gegenständen, Orten und Personen profitieren. Über Weltkarten habe ich bereits geschrieben. Jetzt geht es um weitere tolle Ergänzungen für dein Buch.
Welche Vorteile haben Bilder?
Im besten Fall sind sie natürlich regelrechte Blickfänger beim Durchblättern des Buches und werten dadurch das Lese-Erlebnis sofort auf. Doch für mich und viele andere ist sicherlich ein anderer Grund viel entscheidender: lange Beschreibungen können umständlich und ermüdend sein – besonders, wenn es um technische Apparaturen geht. Diese sind außerdem oft nicht wichtig für den Leser, aber wenn der Autor trotzdem seine Vision möglichst genau weitergeben will, dann schaffen Illustrationen eine Abhilfe.
Natürlich kann man auch viel der Fantasie des Lesers überlassen – das sollte man auch. Aber manchmal ist es einem persönlich sehr wichtig oder sogar relevant für die Geschichte, dass etwas genau so aussieht, wie man es sich erdacht hat. Dann sagt ein Bild manchmal tatsächlich mehr als tausend Worte. Ich empfehle jedoch eine Kombination aus beidem.
Wie viel Bild darf es sein?
So viel beschreiben, dass der Leser die Bilder nicht braucht und die Details für das Bild aufheben. Frage dich einfach, ob das Buch auch als Hörbuch funktionieren würde. Wenn ja, dann bist du auf dem richtigen Weg.
Letztendlich ist es natürlich eine Abwägungsfrage. Du musst eine Balance finden. Ich persönlich möchte den Leser auf gar keinen Fall langweilen und habe deshalb viele Beschreibungen aus meinen Büchern gekürzt. Man muss sich ständig die Frage stellen: Was muss nur ich wissen und welche Informationen braucht der Leser wirklich? Alle Informationen, die der Leser unbedingt braucht, sollten auch im Text stehen. Das ist ein guter Leitfaden, von dem natürlich abgewichen werden darf. Schließlich müssen sich meine Erfahrungen nicht mit deinen decken.
Den Leser respektieren
Ich weiß, manchmal tut es weh Abschnitte aus den eigenen Texten zu entfernen. Man möchte oft am liebsten Seitenweise einen einzelnen Gegenstand, eine Stadt oder eine Person beschreiben. Verzicht kann dem Lesefluss allerdings oft sehr guttun. Außerdem sind einige Mysterien und Unklarheiten manchmal auch ganz reizvoll. Es gilt oft: Lass den Leser erst nach der Information fragen, bevor du sie ihm gibst. Das erhöht die Lesefreude und schließlich sind die eigenen Leser schlau und brauchen nicht jedes Informationshäppchen sofort auf einem Silbertablett in mundgerechten Stücken.
Das subtile Einweben von Informationen in die Handlung wirkt nicht aufdringlich. So kann sich der Leser ernst genommen fühlen und nicht wie bei einem Vortrag. Aber das ist ein ganz anderes Thema, das ich vielleicht lieber in einem späteren Blogbeitrag bespreche – genau wie die Erstellung von tiefgründigen Charakteren.
Am richtigen Ort
Zuletzt möchte ich noch anmerken, dass du die Elemente möglichst dann bebildern solltet, sobald sie in der Geschichte vorkommen, damit sich der Leser nicht erst etwas ganz anderes vorstellt und dann später im Buch von deiner Illustration „überrascht“ wird. Sicher sind für dich einige dieser Tipps selbstverständlich, aber ich wollte sie dennoch zusammenfassen.
Ich hoffe, du findest diese Gedanken hilfreich! Falls du mehr wissen möchtet oder Themenwünsche für mich hast, dann schreibe mir einfach an frage@kados.media oder über Social Media (@stubenvogel).